FÖJ-Jahresprojekte
Unsere FÖJler haben in ihrem Einsatzjahr die Aufgabe, ein Jahresprojekt umzusetzen. Hier geben wir einen Einblick in die einzelnen Projekte und welche weiteren Tätigkeiten in ihrem Einsatzjahr anstanden.
Bilderrahmen
2023/2024
Mit drei auf dem Niebüller Parkfriedhof installierten Rahmen möchte Anneke Fischer den Blick der Betrachter lenken und den Fokus auf bestimmte Eindrücke richten.
“In einem freiwilligen ökologischen Jahr wird erwartet, dass man sich ein eigenes Projekt überlegt, organisiert und umsetzt. Mein Projekt sind diese Bilderrahmen.
Auf manchen Bergen oder selten auch in manchen Städten findet man ähnliche Rahmen, verschiedene künstlerische Projekte, die alle eines gemeinsam haben: Sie sollen den Blick des Betrachtenden lenken. Ich habe immer vor diesen Rahmen gestanden und mir vorzustellen versucht, was die Künstler wohl gesehen haben mögen. Während ich mein Projekt geplant und umgesetzt habe, habe ich darüber nachgedacht, ob wohl Menschen anhalten, hindurchsehen und sich genauso viele Gedanken machen werden wie ich. Vielleicht darf ich davon ausgehen, dass Sie nun genau so eine Person sind.”
Kita-Tage
2022/2023
Carolin Röder hat während Ihrer Zeit bei uns zwei jährliche Events ins Leben gerufen, den “Tag der Allee” sowie das “Krokusfest”. Beide werden von den nachfolgenden FÖJlern fortgeführt.
Friedhof als lebendiger Veranstaltungsort
Friedhöfe sind auch für die Lebenden da und sollten nicht nur ein Ort der Trauer sein. So gab es schon öfter die eine oder andere Veranstaltung auf einem unserer Friedhöfe. Carolin Röder hat mit dem “Tag der Allee” im Oktober und dem “Krokusfest” im März zwei weitere ins Leben gerufen. Dazu wurden jeweils Kindergärten eingeladen, auf den Friedhof zu kommen. An mehreren Stationen lernten sie viel über Pflanzen, Samen und weiteres der Natur. Im Oktober durften sie zudem Krokuszwiebeln in der Erde vergraben und im März sehen, wie die Krokusse ihre Köpfe aus der Erde strecken. Mit vor Ort der Imker Bruno Schönlein, der auf unserem Friedhof Bienenbeuten aufgestellt hat, sowie die Naturpädagogin und Mitarbeiterin des Kirchenkreises, Birgit Breder, die an den Stationen unterstützte und selbst noch eigene Ideen für die Kleinen einbrachte. Diese Tage gelangen so gut, dass sie auch von den nachfolgenden FÖJlern fortgeführt werden.
Carolin organsierte während ihrer Zeit bei uns auch einen Baumschnittkurz für die FÖJler ihres Jahrgangs, engagierte sich bei der Öffentlichkeitsarbeit und war bei Wind und Wetter in ganz Nordfriesland auf unseren Friedhöfen oder für Seminare unterwegs. Außerdem knipste sie über das gesamte Jahr viele schöne Fotos, aus denen wir einen Wandkalender gestalten konnten.
Heilkräuterpfad
2021/2022
Ann-Kathrin Arnold hat einen beschilderten Heilkräuterpfad nach Hildegard von Bingen entstehen lassen. Entlang einer Zieräpfelallee auf dem Niebüller Parkfriedhof können ca. 30 verschiedene Pflanzenarten wie Kamille, Galant oder Ringelblume aus der von Hildegard von Bingen beschriebenen Physika kennengelernt werden.
Wer war Hildegard von Bingen?
Sie ist 1098 geboren und am 17.09.1179 gestorben und ist mit ihren 81 Jahren für die damalige Zeit nicht nur sehr alt geworden, sondern forschte über den menschlichen Körper und die Natur. Sie lebte sehr verbunden mit Gott und erhielt Visionen, die sie in Bücher niederschrieb und auf mehreren Reisen verbreitete.
Der Heilkräuterlehrpfad wurde von unserer FÖJ-lerin Ann-Kathrin Arnold entworfen und umgesetzt. Die Idee dahinter war es, ein Stück ihrer Heimat nach Nordfriesland zu bringen, aber vor allem altes Wissen wieder zu festigen und ein Vorbild für den eigenen Garten zu schaffen. “Das Thema Heilung passt sehr gut zu einem Friedhof, da auch die Trauer eine Form davon ist.”, findet Ann-Kathrin Arnold. Unterstützt wurde ihr Projekt von zwei lokalen Vereinen, Niebüller helfen Niebüllern und dem Verschönerungsverein Niebüll.
In ihrem FÖJ-Jahr war Ann-Kathrin zudem viel auf dem Instagram-Account des Friedhofswerks aktiv, hat das Baumkataster erweitert sowie digitalisiert, das FÖJ-Herarium fortgeführt, Schautafeln entworfen und Zeitungsartikel geschrieben. Sie half aber auch u.a. bei Baum- und Schnittarbeiten, der Blumenwiesenpflege, Zwiebelpflanzungen und der Installation mehrerer fischförmiger Beete auf verschiedenen Friedhöfen in Nordfriesland.
Faltergarten
2020/2021
Sarah Göttsch ließ auf dem Parkfriedhof Niebüll einen “Faltergarten” entstehen, eine Oase für Schmetterlinge, aber auch andere Insekten, die sich hier wohl fühlen.
Ein Faltergarten für die Vielfalt
Nachdem Sarah Göttsch bei uns gespendete Bäume eingepflanzt, eine große Menge an – durch den Kreis Nordfriesland geförderten – Blumenzwiebeln gesetzt, im Winter Äpfel für Vögel wie Weihnachtskugeln in Bäume gehängt, Informationsschilder für den Friedhof gestaltet und eine Benjeshecke angelegt hat, wurde die Zeit für ein Jahresprojekt fast schon knapp. Als unsere erste FÖJ-lerin stand sie vor einer großen Herausforderung – zwar waren noch alle Möglichkeiten für sie offen, doch konnte sie sich auch nicht an vorangegangenen Projekten orientieren oder Ideen holen. Sie schaffte es jedoch mit einem Faltergarten eine tolle, bleibende Erinnerung zu schaffen. Schmetterlinge gehören wohl zu den beliebtesten Insektenarten. Sie leben nicht nur seit mindestens 135 Millionen Jahren auf der Erde und in fast allen Lebensräumen, es gibt auch etwa 180.000 Arten. Diese unglaubliche Vielfalt ist jedoch in Gefahr: Die Zahl der Schmetterlinge nimmt in den letzten Jahren stetig ab, etwa 80% der Schmetterlingsarten stehen auf der Roten Liste. Auch viele unserer heimischen Schmetterlingsarten sind vom Aussterben bedroht, die Ursachen dafür sind vielfältig. Der Verlust vieler Lebensräume und wichtiger Ressourcen für Nahrung Fortpflanzung ist einer davon. Im Faltergarten in Niebüll sind daher unter anderem Flockenblumen zu finden, aber auch Polster-Phlox, Grasnelken sowie Lavendel und Thymian.
In ihrem FÖJ-Jahr war dieses Projekt jedoch nicht ihr einziges, Sarah hat u.a. noch Bäume kartiert, Blüten und Blätter für ein Herbarium gepresst, Totholzhecken angelegt, Beete gepflegt und Blumenzwiebeln gesetzt.